Hochsensiblen-Gruppe im Kreis Lörrach
Die Neugier und der Wunsch nach Erfahrungsaustausch brachte mich im Sommer 2024 endlich zu der Initiative, eine Gruppe für Hochsensible zu gründen.
Mit einer Anzeige im Schnapp machte ich den Anfang und bekam prompt einige Antworten.
Die ersten Treffen fanden im Grüttpark in Lörrach beim Labyrinth statt, das mein Vater selig so liebte.
Doch in der kalten Jahreszeit war ein Treffen draußen nicht mehr möglich, also musste ein Raum gefunden werden, was weit komplizierter war als gedacht.
In Wintersweiler wurde ich schließlich fündig.
Doch die aktive Teilnehmerzahl sank, ich vermute, weil das den meisten dann doch zu weit ab vom Schuss ist.
Ich freue mich dennoch über jeden Austausch und jeden neuen Kontakt.
Und ich habe über diese Gruppe auch bereits neue Freunde gefunden. :)
Ich hoffe, andere werden auch dieses Glück erleben können.
Deshalb bei Interesse einfach einen Kontakt schicken. :)
Da fällt mir ein: Einer dieser Freundinnen sollte ich auch mal wieder eine Nachricht schreiben... ;)
Über Hochsensibilität
Alle Menschen sind verschieden - auch unterschiedlich sensibel: sie nehmen Reize aus ihrer Umwelt ungleich stark auf.
Die Vielfalt reicht von Menschen, die nur auf sehr starke Reize reagieren, über solche, die zwar schwächere Signale wahrnehmen, diese aber uninteressant finden, bis zu jenen, die selbst das kleinste Detail realisieren.
Hochsensible Menschen nehmen vieles in ihrer Umgebung nicht nur sehr stark wahr, sie reagieren oft auch sehr intensiv darauf.
Die Blüte einer Margerite am Wegesrand ist ihnen nicht egal, sie sehen sie und freuen sich über ihre Schönheit. Und nehmen es in sich auf, als entstünde in ihrem Inneren eine Wiese, auf der jenes Blümchen weiter blüht, auch wenn sie bald wieder weiter gehen und es aus dem Auge verlieren.
Und das gleiche geschieht bei vielen Hochsensiblen auch mit den Worten, Gesichtsausdrücken und Gesten anderer Menschen: Sie werden aufgenommen und wirken nach.
Herrlich, wenn es eine Blume oder ein Lächeln oder auch eine schöne Melodie ist. Schwierig wird es hingegen, wenn statt jener Blüte ein Müll- oder Scheißhaufen am Wegesrand liegt oder statt einem Lächeln ein grimmiges oder gar wütendes Gesicht, statt einer Melodie Lärm oder gar ein Schimpfwort oder Streit auf sie wirkt.
Derart hochsensible Menschen brauchen deshalb häufig viel Zeit für sich selbst, um die gesammelten Eindrücke zu verarbeiten und zu sortieren. Dies geschieht auf sehr unterschiedliche Weise: Ruhe, Kreativität, Nachdenken, Situationen immer wieder durchspielen, und auch Selbstgespräche oder der Dialog mit dem inneren Kind sind mögliche Wege der Verarbeitung.
Viele Hochsensible hören hin und wieder: "Du Sensibelchen!", "Sei doch nicht so empfindlich!", "Nimm es doch nicht immer gleich so persönlich!", "Du und deine Margeriten!" oder ähnliche Aussprüche, vielleicht sogar gut gemeinte Ratschläge. Die führen jedoch eher dazu, dass sie sich anders und schwach fühlen, ihre eigene Sensibilität verurtelien oder sich vielleicht sogar selbst für ihre vermeintliche Schwäche hassen.
Glücklicherweise stößt man in letzter Zeit immer häufiger auf den Begriff Hochsensibilität. Dabei wird klar, dass dies keine Krankheit und keine Schwäche, sondern lediglich eine Charaktereigenschaft, eine ganz normale Farbe in der Palette der Vielfalt des Menschseins ist.
Diese Erkenntnis bringt Erleichterung! Sie können anfangen, sich richtig und sich frei zu fühlen. Und auch lernen, sich selbst - und ihr inneres Kind - anzunehmen und zu lieben. Sie bauen Selbstwertgefühl auf, das nicht auf "Sei doch nicht so!" basiert, sondern auf "Du bist gut, genau so wie du bist!"
Die Grenze zur Hochsensibilität ist dabei fließend, es gibt keine strikte Trennlinie, die bestimmt, ab wann man als hochsensibel gilt. Vielmehr liegt es im eigenen Empfinden, ob man sich in der Hochsensibilität wiederfindet und ob man sich mit dem Begriff identifizieren kann. Die vielen Tests, die man im Internet findet, stellen daher immer nur eine Hilfe zur Selbsteinschätzung dar.
Über die Gruppe
Unsere Hochsensiblen-Gruppe bietet im Kreis Lörrach und im Markgräflerland Raum für den Austausch von Alltags-Erfahrungen unter hochsensiblen Personen jeden Alters und Geschlechts.
Es ist die Neugier auf andere Hochsensible, wie diese auf dem Begriff gestoßen sind, wie er sie verändert hat, was sie hochsensibel macht und wie sie mit den Reizen umgehen, die uns zusammen führt. Es sind Verständnis und Unterstützung, die unsere TeilnehmerInnen nach den Treffen mit nach Hause nehmen.
Wir knüpfen neue freundschaftliche Bande und wir unterstützen uns mit neuen Ideen und gut gemeinten Ratschlägen.
Wir schätzen die Vielfalt der Betrachtungen und verstehen, dass Hochsensibilität in ihrer Unterschiedlichkeit für jeden von uns etwas Individuelles bedeutet. Wir gehen offen und respektvoll mit einander um und finden so in unserer Unterschiedlichkeit doch Gemeinsamkeit und Verbundenheit.Wir wünschen keine Polarisierung im Sinne von „wir“ und „die anderen“. Und wir befassen uns in der Gruppe nicht damit, ob andere Personen hochsensibel sein könnten oder ob sie dieses Attribut „zu Recht“ tragen.
Die Teilnahme an der Gruppe ist leider nicht kostenlos möglich, da Raumkosten entstehen, die durch einen Beitrag zwischen 5 und 10 € von den TeilnehmerInnen mitgetragen werden müssen. Ansonsten sind die Treffen völlig unverbindlich, lediglich die Vertraulichkeit und die Gruppenrichtlinien müssen gewahrt bleiben.
Um die Organisation und Kommunikation zu vereinfachen, ist auf dieser Webseite ein Login für die TeilnehmerInnen eingerichtet. Darüber werden Termine mitgeteilt und die Teilnahme kann bestätigt werden. Jeder Teilnehmer erhält ein eigenes Login mit Benutzername und Passwort. :)
Trotz all dem Mitgefühl, das hochsensible Menschen haben, bietet unsere Gruppe keine psychologische oder therapeutische Beratung und ist nicht in der Lage, Traumata oder andere Probleme zu behandeln. Das Beschäftigen mit den Schwierigkeiten Anderer, speziell wenn diese sehr detailliert geschildert würden, wäre für viele TeilnehmerInnen selbst nur schwer zu ertragen und zu verarbeiten.